Shop-Relaunch - Was ist alles zu beachten

Jedes Unternehmen kommt einmal an einen Punkt, an dem eine Neuausrichtung der Strukturen nötig wird. Dies gilt besonders für digitale Geschäftsmodelle, die mit den ständigen Veränderungen Schritt halten müssen. Ein Shop-Relaunch bietet deshalb eine Chance, Ihre E-Commerce-Webseite neu zu bewerten und an die aktuellen Anforderungen anzupassen. Wir zeigen Ihnen, was Sie bei Ihrem Shop-Relaunch beachten müssen.

Was ist ein Shop-Relaunch?

Im E-Commerce sprechen wir von einem Shop-Relaunch bei der Neugestaltung und Überarbeitung eines Onlineshops. Hierbei werden in der Regel die Struktur, der Content sowie das Layout der Webseite modifiziert. Gründe für einen Shop-Relaunch sind zum Beispiel eine geplante Neuausrichtung und Modernisierung oder technische Schwierigkeiten. Das Ziel ist es, die Website an die heutigen Gegebenheiten anzupassen und den Anforderungen der Kunden gerecht zu werden. Im Fokus steht dabei die User Experience. Deshalb sollten Sie sämtliche Berührungspunkte mit dem Kunden wie Content, Grafiken und letztlich die Struktur der Webseite überprüfen. Ein gelungener Shop-Relaunch führt in der Regel zu höheren Umsätzen, einer niedrigeren Bounce-Rate und einer verbesserten User Experience.

Wann ist es an der Zeit für einen Shop-Relaunch?

Viele denken bei einem Shop-Relaunch zunächst an ein neues Design. In den meisten Fällen ist das jedoch nicht der Hauptgrund. E-Commerce-Webseiten benötigen ein neues Gesicht, wenn sie ineffektiv sind, beispielsweise nicht die gewünschten Conversions erreichen oder an Benutzerfreundlichkeit vermissen lassen. Dies sind Anzeichen dafür, dass Ihre Webseite einige Änderungen benötigt:

Hohe Bounce-Rate und niedriger ROI:

Google Analytics gibt Ihnen Auskunft über das Besucherverhalten und die Verkäufe Ihres Onlinestores. Dabei sollten Sie sich auf Parameter wie Bounce-Rate, Conversions und die durchschnittliche Besuchsdauer konzentrieren. Wenn diese Werte stark von Ihren Zielen abweichen, ist es an der Zeit, Maßnahmen, wie einen Shop-Relaunch zu ergreifen.

Veraltete Technik und schlechte Benutzerfreundlichkeit:

Eine schwerfällige Bedienbarkeit, gefühlte Ewigkeiten bis die Seiten geladen sind, schlecht integrierte Plugins und eine miserable Responsivität - das sind die Kennzeichen veralteter Technologie. Diese gehen Hand in Hand mit einer unzureichenden Benutzerfreundlichkeit. Das gilt insbesondere auch für einen komplizierten Checkout-Prozess, eine fehlende Suchfunktion, sowie eine unübersichtliche Strukturierung. In diesen Fällen sollten Sie einen Shop-Relaunch in Erwägung ziehen, denn auch online gilt: Der Kunde ist König.

Ihre aktuelle Webseite stimmt nicht mit der Zielgruppe überein:

Ist Ihnen bewusst, wonach Ihre Kunden eigentlich suchen? Wird die Einstellung und das Kaufverhalten Ihrer Zielgruppe berücksichtigt? Dies ist essenziell für eine funktionierende E-Commerce-Webseite. Wenn Sie an Ihren Zielkunden vorbei vermarkten, können Ihre Produkte noch so hochwertig sein, aber Ihre Botschaft wird nicht ankommen.

Sie haben den mobilen Umstieg verschlafen:

Dies ist mittlerweile ein gängiger Grund für einen Shop-Relaunch. Der Großteil der Internetnutzer kauft unterwegs über mobile Geräte ein. Nur die wenigsten Kunden werden auf Ihrer Seite verweilen, wenn sie nicht für mobile Geräte optimiert ist. Heutzutage kommen Sie nicht darum herum, Ihren Webseitenbesuchern eine einwandfreie mobile Benutzererfahrung bieten.

Checkliste für einen erfolgreichen Shop-Relaunch

I. Arbeiten Sie Benchmarks heraus

Bevor Sie mit der Neugestaltung Ihrer Website beginnen, sollten Sie sich mit den Besucherzahlen Ihrer Website, der Bounce-Rate, der durchschnittlichen Verweildauer auf der Website und anderen relevanten Statistiken vertraut machen. Dies ist die Grundlage dafür, herauszufinden, ob ein Shop-Relaunch erfolgreich verläuft.

II. Bewerten Sie Ihre Strategien neu aus der Kundenperspektive

Möglicherweise hat Ihre E-Commerce-Webseite schon den ein oder anderen Shop-Relaunch hinter sich. Dennoch ist es wichtig, alles neu zu bewerten und nicht einfach alte Inhalte auf eine neue Plattform zu migrieren. Prüfen Sie den Content sorgfältig, indem Sie überlegen, was Ihre Zielkunden sehen wollen. Stellen Sie Content bereit, der ihnen hilft, sich für Ihr Unternehmen zu entscheiden. Zeigen Sie Ihre Kernstärken mit einer einzigartigen Sichtweise, die Ihr Unternehmen von der Konkurrenz unterscheidet.

III. Setzen Sie sich klare Ziele

Nun ist es an der Zeit klare, erreichbare Ziele zu formulieren. Dazu müssen sie sich auch fragen, was sie mit ihrem Relaunch überhaupt erreichen wollen. Sollen es mehr Besucher werden? Sollen die Verkaufszahlen angekurbelt werden? Oder geht es um die technischen Aspekte wie die Webseitengeschwindigkeit? Werfen Sie auch einen Blick auf Ihre Konkurrenten. Sie können mittels Webseiten wie SEMrush recherchieren und herausfinden, für welche Suchbegriffe diese ranken und welche Seiten die meisten Besucher haben. Setzen Sie sich anhand dieser Informationen feste Ziele für Ihre eigene Webseite. Was auch immer Ihre Ziele sind, schreiben Sie sie auf und arbeiten Sie heraus, wie Sie dorthin gelangen.

IV. Geben Sie Ihren aktuellen Kunden eine Vorankündigung

Sicherlich besitzen Sie bereits einige Stammkunden, die Ihnen und Ihrem Onlineshop schon seit Jahren treu sind. Sie haben es verdient, vor allen anderen zu erfahren, dass Sie Ihre Webseite überarbeiten und relaunchen werden. Schicken Sie hierzu eine kurze Nachricht an Ihre Mailingliste und Ihre Social-Media-Follower. Lassen Sie sie wissen, dass Sie dabei sind, Ihre Webseite neu zu gestalten, warum Sie sich dazu entschlossen haben, was Sie mit der Neugestaltung zu erreichen hoffen und wann sie mit dem neuen Look rechnen können. Dabei können Sie auch passend eine Umfrage durchführen, in der Sie diese Kunden fragen, wo sie noch Verbesserungsbedarf sehen.

V. Halten Sie die SEO im Auge

Es gibt mehr als Milliarden Webseiten im World Wide Web. Da ist es nicht einfach, sich von all diesen abzuheben, im Google-Ranking aufzusteigen und irgendwie die Aufmerksamkeit potenzieller Webseitenbesucher auf sich zu ziehen. Hier spielt die Suchmaschinenoptimierung eine große Rolle. Doch es gibt so viele Faktoren, die das Ranking und die Anzahl der Besucher Ihrer Webseite beeinflussen. Ein wichtiger Ansatz ist eine grundlegende Keyword-Recherche. Ermitteln Sie mithilfe von Tools die Keywords, die für die Art von Besuchern, die Sie anziehen möchten, am sinnvollsten sind.

Erstellen Sie Content rund um die Informationen, die diese Suchenden tatsächlich lesen möchten. Selbst wenn Sie viele Besucher auf Ihre Website locken, nützt Ihnen das nicht viel, wenn Sie nicht den Content haben, um sie dort zu halten. Es gibt jedoch noch weitaus mehr Faktoren, die SEO betreffen. Dazu zählen zum Beispiel die Sicherheit, Erreichbarkeit und Geschwindigkeit der Webseite, aber auch der Content und die Ausrichtung auf mobile Geräte.

VI. Überarbeiten Sie Ihren Content

Ein Relaunch ist eine gute Gelegenheit, um alte Inhalte zu überarbeiten. Bringen Sie frischen Wind in die Sache. Beheben Sie alle Probleme, wie beispielsweise veralteten Content und defekte Links. Sie können leicht Plugins finden, die Ihnen dabei helfen, wie z. B. das Broken Link Checker Plugin für WordPress. Sie können auch ältere, aber immer noch beliebte Artikel an die Spitze bringen, indem Sie eine Übersicht über ein bestimmtes Thema erstellen und auf diese Artikel zurückverweisen.

VII. Optimieren Sie Ihre Homepage

Die effektive Gestaltung Ihrer Homepage erfordert viel Aufmerksamkeit, da sie in der Regel die erste Online-Interaktion zwischen einem potenziellen Kunden und Ihrer Marke ist. Der häufigste Fehler bei der Homepage-Gestaltung ist der Versuch, zu viele Informationen auf die Seite zu packen. Der Schlüssel zu einem erfolgreichen Homepage-Design ist Einfachheit und Übersichtlichkeit. Lassen Sie die Besucher nicht mühsam nach den Informationen suchen, die sie benötigen. Ebenso sollten Sie den Content Ihrer Homepage mit zielgerichteten Keywords optimieren, damit sie von Suchmaschinen leichter gefunden werden kann.

Erstellen Sie außerdem Personas für Ihre Webseitenbesucher und entwickeln Sie dann ein Erscheinungsbild Ihrer Homepage, das diese Zielgruppe direkt emotional anspricht. Bieten Sie intuitive Navigationshilfen an, damit Ihre Besucher schnell zu tiefer gehenden Informationen gelangen. Integrieren Sie noch Social-Media-Links, Blogbeiträge und andere soziale Inhalte in das Layout Ihrer Homepage. Sorgen Sie auch dafür, dass die Aufmachung Ihrer Webseite Ihrer Marke entspricht.

VIII. Testen Sie die Webseitengeschwindigkeit

Wann immer Sie neue Bilder, Plugins, Funktionen und dergleichen hinzufügen, besteht die Möglichkeit, dass eines oder mehrere dieser Dinge Ihre Website verlangsamen. Wie bereits erwähnt, ist die Geschwindigkeit ein wichtiger Aspekt dafür, wie lange ein Besucher auf Ihrer Website verweilt.

IX. Steigern Sie Ihre Conversion-Rate mit CTAs

Bei der Neugestaltung Ihrer Website sollten Sie berücksichtigen, wie Sie die Conversion-Rate verbessern können. Eine Conversion ist jeder Schritt, den ein Webseitenbesucher geht, der ihn näher zum Status eines Kunden (Käufer) bringt. Dies wird vor allem durch die Verwendung von Call to Actions (CTAs) und Landingpages erreicht. CTAs sind Schaltflächen auf Ihrer Website, die den Besucher zu einer bestimmten Aktion auffordern. Jede einzelne Seite Ihrer Website sollte mindestens eine CTA haben, die für den Inhalt dieser Seite relevant ist. Nachdem der Besucher auf eine CTA geklickt hat, landet er auf einer Landingpage. Landingpages haben Anmeldeformulare, die Besucher ausfüllen können, um auf das im CTA angebotene Angebot zuzugreifen. Dieser Prozess verwandelt anonyme Seitenbesucher in Leads oder Kunden. Das Erstellen von überzeugenden CTAs sollte deshalb unbedingt Teil Ihres Shop-Relaunches sein.

X. Bleiben Sie Ihrer Linie treu

Zum einen sollten Sie natürlich bei einem Shop-Relaunch nicht alle Elemente des Brandings wie Farben und Logo über Bord werfen (es sei denn, dies ist ausdrücklich gewünscht). Wenn Sie jedoch das Aussehen Ihrer Website neu gestaltet haben, sollten Sie auch Ihr Branding auf anderen Plattformen anpassen. Farben und Designs sollten sich zum Beispiel in den sozialen Medien wiederholen. Aktualisieren Sie Ihre Header und Profilbilder auf Social Media und verknüpfen Sie interessante neue Beiträge.

XI. Passen Sie Ihre Webseite für mobile Geräte an

Jetzt, wo mehr Menschen auf mobilen Geräten nach Inhalten suchen als auf Laptops und Desktops, können Sie es sich nicht leisten, diese Entwicklung zu ignorieren. Ihre Webseite sollte deshalb auf jeder Gerätegröße gut aussehen. Stellen Sie sicher, dass Bilder und Schriftgrößen die Bildschirmgröße eines Smartphones nicht überschreiten, da Sie sonst Besucher von diesen Geräten verprellen. Ein Responsive Design und Accelerated Mobile Pages (AMP) können beide das mobile Erlebnis Ihrer Besucher verbessern.

XII. Bauen Sie einen Blog auf, falls Sie noch keinen haben

Content Marketing ist eine der effektivsten Methoden, um Besucher auf Ihre Website zu bringen. Kunden wollen Inhalte, die einen Mehrwert bieten und keine Werbung. Ein pures Verkaufsgespräch riechen sie schon aus einem Kilometer Entfernung. Wenn Sie die Erwartungen Ihrer Zielgruppe nicht erfüllen und nicht auf ihre Interessen und Bedürfnisse eingehen, riskieren Sie, sie an Ihre Konkurrenten zu verlieren. Ein Blog ist eine der einfachsten und kostengünstigsten Möglichkeiten, Inhalte zu verbreiten. Schreiben Sie dort konsequent über Themen, die helfen, Probleme zu lösen, um Suchverkehr und Social Shares anzuziehen.

XIII. Der Relaunch

Sie haben es geschafft. Nach langer Zeit des Auditierens, Planens, Gestaltens und Entwickelns sind Sie endlich bereit, Ihre neue Website zu launchen. Vor dem Start sollten Sie ein Pre-Launch-Review Ihrer Website durchführen, um sicherzustellen, dass alles in Ordnung und einsatzbereit ist. Testen Sie dabei folgendes:

> 1. Überprüfen auf defekte Links > 2. Sicherstellen, dass Ihre 301-Weiterleitungen in Ordnung sind > 3. Überprüfen, ob die Meta-Beschreibung und die Seitentitel für jede Seite korrekt sind > 4. Überprüfung auf defekte oder fehlende Bilder

Die gründliche Überprüfung all dieser Punkte erspart Ihnen nicht nur spätere Kopfschmerzen, sondern gewährleistet auch einen reibungslosen Übergang für die Nutzer Ihrer alten Webseite zur neuen.

Fazit

Irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem jedes Unternehmen einen Shop-Relaunch benötigt. Die Vorlieben der Kunden ändern sich ständig, ebenso wie Browsertechnologien, Designpraktiken und Zugriffsstandards. Außerdem können Dinge, die zum Zeitpunkt des Shop-Relaunches funktionierten, 12 Monate später nicht mehr funktionieren. Sie müssen immer im Auge behalten, was Ihre Kunden wollen und brauchen. Schließlich sind sie die Leute, für die Sie die Webseite entwerfen. Deshalb gilt: vor dem Shop-Relaunch ist nach dem Shop-Relaunch.

Nehmen Sie sich nach dem Relaunch Ihrer Webseite die Zeit, das Feedback Ihrer Webseitenbesucher einzuholen. Widmen Sie so viel Zeit wie möglich der Beantwortung von Fragen und der Behebung von Problemen, sobald diese auftauchen. Nutzen Sie die gleichen Tools zur Verhaltensanalyse und Feedback, die Sie in der Forschungsphase verwendet haben. Vergleichen Sie z. B. Heatmaps von älteren und neuen Seiten Ihrer Website, um zu sehen, ob neue Designelemente die Aufmerksamkeit der Nutzer besser erreichen. Ebenso können Sie beispielsweise eine permanente On-Page-Umfrage auf Ihrer Webseite einrichten und feststellen, ob sich der Grund für den Besuch Ihrer Website im Laufe der Zeit ändert.