Was du jetzt über die neue Fair Use Policy von Shopware wissen musst
Am 24. März 2025 hat Shopware eine neue Fair Use Policy für die Community Edition eingeführt. Diese Änderung betrifft insbesondere Händler mit höherem Umsatz und sorgt aktuell für einige Diskussionen in der Shopware-Community. Doch was genau bedeutet diese neue Regelung, wen betrifft sie, und welche Konsequenzen hat sie für deinen Onlineshop? Hier erfährst du alles Wichtige.
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Warum gibt es die Fair Use Policy?
Shopware ist als Open-Source-Plattform eine beliebte Wahl für Onlinehändler, da die Community Edition kostenfrei genutzt werden kann. Doch mit steigender Nutzung und wachsenden Anforderungen an Support und Weiterentwicklung ist es für Shopware notwendig, ein nachhaltiges Geschäftsmodell zu etablieren.
Mit der neuen Fair Use Policy möchte Shopware sicherstellen, dass erfolgreiche Händler auch finanziell zur Entwicklung der Plattform beitragen. Die Regelung stellt gewissermaßen ein Gleichgewicht zwischen kostenloser Nutzung und wirtschaftlicher Tragfähigkeit sicher.
Wer ist betroffen?
Die neue Fair Use Policy definiert klare Umsatzgrenzen für die Nutzung der Community Edition:
Jahresumsatz unter 1 Million Euro: Keine Änderungen. Händler in dieser Kategorie können die Community Edition weiterhin uneingeschränkt nutzen, inklusive Zugang zum Shopware Account und zum Shopware Store.
Jahresumsatz über 1 Million Euro: Shopbetreiber, deren Gross Merchandise Value (GMV) die 1-Million-Euro-Grenze überschreitet, sind verpflichtet, zu einer kostenpflichtigen Shopware-Version (Rise, Evolve oder Beyond) zu wechseln. Andernfalls verlieren sie den Zugriff auf ihren Shopware Account und den Shopware Store.
Was fließt alles in die GMV mit ein?
Die GMV (Gross Merchandise Value) umfasst alle Verkäufe, die in deinen Onlineshop fließen – unabhängig vom Verkaufskanal. Das bedeutet, dass nicht nur die Umsätze aus deinem Shop direkt, sondern auch Verkäufe über Drittanbieter wie Amazon, Marktplätze und Integrationen wie Magnalister oder Pickware POS in die Berechnung einfließen. Kurz gesagt, alle Verkaufsaktivitäten, die über verschiedene Kanäle und Plattformen laufen, werden in die GMV mit einbezogen und beeinflussen somit, ob du die Umsatzgrenze von 1 Million Euro überschreitest.
Was bedeutet das konkret für betroffene Händler?
Falls dein Shop die Umsatzgrenze von 1 Million Euro übersteigt, musst du dich mit den folgenden Konsequenzen auseinandersetzen:
Kein Zugriff mehr auf den Shopware Account Ohne einen Shopware Account kannst du keine offiziellen Shopware-Plugins kaufen oder aktualisieren, was langfristig die Wartung und Weiterentwicklung deines Shops erschweren könnte.
Kein Zugang zum Shopware Store Der Shopware Store bietet zahlreiche Erweiterungen und Themes. Falls du Plugins aus dem Store nutzt, kannst du sie ohne eine kostenpflichtige Lizenz nicht mehr herunterladen oder aktualisieren.
Erzwungener Umstieg auf eine kostenpflichtige Version Um weiterhin alle Funktionen und Services zu nutzen, musst du zu einer der kostenpflichtigen Shopware-Editionen wechseln. Je nach Version entstehen dabei monatliche Kosten, die sich nach deinem Umsatz und deinen individuellen Anforderungen richten.
Gibt es Ausnahmen oder Alternativen?
Shopware bietet eine Art "Zwischenlösung" für Händler, die bereits mit der Community Edition arbeiten und nicht direkt zu einer vollwertigen Lizenz wechseln möchten. Dieses Angebot richtet sich an Unternehmen, die bereits vor dem 1. März 2025 die Community Edition genutzt haben und bestimmte Bedingungen erfüllen:
Kosten: 300 Euro pro Monat
Vertragslaufzeit: 3 Jahre
Erlaubter Jahresumsatz (GMV): bis zu 2 Millionen Euro
Diese Regelung gibt kleineren wachsenden Unternehmen etwas mehr Spielraum, bevor sie auf eine der regulären kostenpflichtigen Editionen umsteigen müssen.
Welche Schritte solltest du jetzt unternehmen?
Falls du die Community Edition nutzt, solltest du schnellstmöglich folgende Punkte klären:
Umsatz analysieren: Prüfe, ob dein Shop bereits über der 1-Million-Euro-Grenze liegt oder ob du in Zukunft damit rechnen musst.
Shopware-Konto und genutzte Erweiterungen checken: Falls du Plugins oder Themes aus dem Shopware Store nutzt, stelle sicher, dass du rechtzeitig eine Entscheidung triffst, um weiterhin Zugang zu deinen erworbenen Erweiterungen zu haben.
Kosten abwägen: Falls du betroffen bist, solltest du kalkulieren, ob sich der Wechsel zu einer der kostenpflichtigen Shopware-Editionen lohnt oder ob du alternative Lösungen in Betracht ziehen möchtest.
Fazit: Chance oder Nachteil?
Die neue Fair Use Policy von Shopware ist ein umstrittener Schritt, der zwar zur Stabilität und Weiterentwicklung der Plattform beitragen soll, aber für viele Händler auch eine finanzielle Belastung darstellt. Wer einen kleineren oder mittleren Shop betreibt, muss sich keine Sorgen machen – für umsatzstärkere Shops bedeutet die Änderung jedoch zusätzliche Kosten und eine strategische Neuausrichtung.
Wichtig ist, sich jetzt aktiv mit der neuen Regelung auseinanderzusetzen und zu prüfen, welche Auswirkungen sie auf deinen Onlineshop hat. Falls du Fragen zur Umsetzung oder zu Alternativen hast, kannst du dich gerne bei uns melden – wir helfen dir, die beste Lösung für deinen Shop zu finden.