Storytelling im E-Commerce - Die Heldenreise im UI/UX

Storytelling steigert die Bindung zu Ihren Kunden, verbessert die Benutzererfahrung und stärkt die Markentreue. Wenn es um UI-Design geht, hilft es Ihnen, mehr über Ihre Benutzer zu erfahren, mit ihnen zu sprechen und etwas zu schaffen, das ihr Leben vereinfacht.

Sebastian Lochbronner  |  30.11.2023

Storytelling im E-Commerce - die Heldenreise im UI/UX

Storytelling steigert die Bindung zu Ihren Kunden, verbessert die Benutzererfahrung und stärkt die Markentreue. Wenn es um UI-Design geht, hilft es Ihnen, mehr über Ihre Benutzer zu erfahren, mit ihnen zu sprechen und etwas zu schaffen, das ihr Leben vereinfacht.

In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie wichtig Storytelling bei der Gestaltung der UI ist und wie Sie es in Ihrem eigenen Designprozess umsetzen können.

Definition: Storytelling

Eine Geschichte ist eine reale oder fiktive Erzählung eines Ereignisses oder einer Abfolge von Ereignissen. Sie fügt den reinen Fakten Emotionen und Charaktere hinzu. Deshalb erregt eine gute Story unsere Aufmerksamkeit und zieht uns entlang ihrer Handlung mit. Storytelling hingegen ist die Kunst, Geschichten zu erzählen, um ein Publikum zu begeistern. Es ist wie das Malen eines Bildes mit Worten. Der Storyteller vermittelt eine Botschaft, Informationen und Wissen auf eine fesselnde Art und Weise. Dies hilft, abstrakte Konzepte zu festigen und komplexe Ideen zu vereinfachen. Zudem schafft Storytelling ein Gemeinschaftsgefühl zwischen den Zuhörern und den Storytellern.

Storytelling und E-commerce

Im E-Commerce wird Storytelling eingesetzt, um eine Erzählung rund um das Unternehmen und die Produkte, die es verkauft, zu schaffen. Der primäre Fokus liegt nicht auf dem Verkauf von Produkten, sondern im Aufbau des Markenimages. Die Story dreht sich um Ihre Angebote, wie sie entstanden sind und um die Mission des Unternehmens. Anstatt zum Beispiel nur zu sagen "unser Kaffee schmeckt köstlich", erzählen Sie eine Geschichte darüber, wie Sie um die Welt gereist sind, um die perfekte Mischung von Kaffeebohnen zu finden. Sie sprechen über die Leidenschaft und den Aufwand, den Sie betrieben haben, um den besten Kaffee zu kreieren.

Mit Storytelling vermenschlichen Sie Ihre Marke und machen es Ihren potenziellen Kunden leichter zu verstehen, wer Sie wirklich sind. Außerdem verleihen Sie Ihrer Marke Tiefe und zeigen, dass Sie mehr sind als nur ein Produkt oder eine Dienstleistung. Sie haben Werte, mit denen sich Ihre Kunden identifizieren können und an denen sie teilhaben wollen. Dadurch wird Ihre emotionale Bindung zu den Kunden gestärkt und Ihre Glaubwürdigkeit gefestigt. Letztendlich steigt die Loyalität zu Ihrer Marke, was Ihren Umsatz und Ihr Unternehmenswachstum antreibt.

Im UI-Design wird Storytelling eingesetzt, um die UX zu verbessern. Der Unterschied besteht darin, dass Sie, anstatt über Ihre Marke und Ihre Leistungen zu sprechen, Geschichten entwerfen, in denen Ihre Kunden die Helden sind.

So können Sie besser verstehen, was Ihre Kunden brauchen und wie Sie ihnen helfen können. Sie können Personas erstellen, um die Zielkunden zu repräsentieren und Konflikte in die Geschichte einzubringen.

Reflektieren Sie, welche Probleme in den User Journeys auftreten. Mit den Storys, die während des gesamten Designprozesses verwendet werden, stellen Sie sicher, dass sich die gesamte Arbeit auf die Bedürfnisse der Benutzer und den Wert, den Sie ihnen bieten wollen, konzentriert. Sie machen es allen Projektbeteiligten leicht, sich mit den Benutzern auseinanderzusetzen und sicherzustellen, dass ihre Arbeit mit der Story übereinstimmt.

Was zeichnet eine gute Story aus?

Abgesehen von seinen Beiträgen in den Bereichen Philosophie und Wissenschaft schrieb der berühmte Philosoph Aristoteles auch ausführlich über das Storytelling. Obwohl er ursprünglich über die Elemente einer guten Theatergeschichte schrieb, wird seine Formel heute häufig für das allgemeine Storytelling verwendet. Hier ist eine Checkliste, was Ihre Story nach Aristoteles enthalten sollte:

1. Handlung:

Die Handlung dreht sich um das, was die Charaktere zu erreichen versuchen.

2. Charakter:

Wer sind die Benutzer? Was sind ihre Hintergründe und Bedürfnisse? Es reicht nicht aus, Fakten über sie zu kennen, wie ihr Aussehen oder ihr Einkommen. Sie brauchen Einblicke in ihre Bedürfnisse, Motivationen und Emotionen.

3. Thema:

Wie können Sie Vertrauen und Autorität aufbauen? Das Thema der Geschichte verrät Ihnen auch das größte Hindernis, das überwunden werden muss sowie das Endziel des Projekts.

4. Dialog:

Was wird Ihr UI-Design den Benutzern sagen und wie? Entspricht ein formeller/informeller Ton ihren Erwartungen? Wie viel Text ist angemessen?

Melodie: Wird das gesamte UI-Design bei den Usern gut ankommen? Wie können Sie sie emotional berühren?

5. Dekor:

Wie werden Sie alles präsentieren, sodass die Grafiken den Geschmack der Benutzer treffen? Würde ein klassisches UI-Design oder ein Nischenlayout ihre Erwartungen erfüllen?

6. Spektakel:

Wie können Sie Ihr UI-Design so gestalten, dass es den Nutzern in Erinnerung bleibt.

Wie können Sie User durch Storytelling erreichen?

Da Sie nun die wichtigen Story-Elemente kennen, lassen Sie uns zu den Schritten übergehen, wie Sie diese in Ihren UI-Design-Prozess implementieren können.

1. Definieren Sie Ihre Zielkunden mit Personas:

Um Ihr Design nutzerzentriert zu halten, müssen Sie sich die Erfahrungen Ihrer Nutzer vorstellen und emphatische Erkenntnisse gewinnen. Ein Beispiel für eine Persona könnte Robert sein, ein 47-Jähriger viel beschäftigter Manager, der mit seiner Work-Life-Home-Balance kämpft. Er arbeitet selbst im Zug, fühlt sich ausgelaugt und wünscht sich eine bessere Kontrolle über sein Leben. Indem Sie ein fiktives Abbild des Nutzers erstellen, das auf realen Untersuchungen und Beobachtungen beruht, können Sie sich in ihn einfühlen und seine Bedürfnisse wirklich verstehen.

2. Erstellen Sie einen Plot und einen Konflikt:

Ein Plot ist eine Reise durch die Erfahrungen, die Ihre Nutzer bei der Verwendung Ihres Produkts machen. Der Konflikt hingegen bezieht sich auf die Herausforderung, vor der Ihre Nutzer stehen und von der sie hoffen, dass Ihr Produkt sie lösen kann. Indem Sie diese beiden erstellen, können Sie sich vorstellen, wie Ihr Produkt den Benutzern helfen kann, bestimmte Probleme zu überwinden. Erstellen Sie daraus eine vorgezeichnete Reise oder ein Storyboard, in dem die Ziele jeder Persona klar definiert sind.

3. Machen Sie Ihr Produkt zur Nebenrolle:

Wenn Sie denken, Ihr Produkt sei die Hauptfigur, dann liegen Sie falsch. Die Hauptfigur sollten Ihre Benutzer sein, da sie die Geschichte, die Sie erzählen, anführen. Ihr Produkt hat eine Nebenrolle und hilft, das Leben Ihrer Hauptfigur zu einem besseren zu machen. Wie in jeder Geschichte müssen diese beiden Rollen nebeneinander existieren. Ohne die Hauptfigur verliert Ihre Geschichte ihren Fokus. Ohne die Nebenrolle kann Ihre Hauptfigur nicht glänzen.

4. Schaffen Sie die Kulisse:

Das Setting in einer Geschichte hat zwei Hauptelemente - Zeit und Ort. Während Ihres Designprozesses müssen Sie verstehen, wann und wo Ihre User Ihr Produkt benötigen. Zum Beispiel könnte ein viel beschäftigter Manager eine Zeitmanagement-App in der Bahn, zu Hause oder am Arbeitsplatz verwenden.

5. Vergessen Sie nicht die ästhetischen Elemente:

Unabhängig vom funktionalen Nutzen ist das Aussehen Ihres Produkts entscheidend. Daher müssen Sie das am besten geeignete Layout, die Farben und die Typografie wählen. Robert legt zum Beispiel Wert auf ein übersichtliches, leicht zu bedienendes Design.

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